-
-
-
-
-
-
- Allgemeines Wissenswertes
Eine häufig gestellte Frage ist die, welches eigentlich die richtigen Trennfrequenzen für Anlagen mit Subwoofer sind.
Sehr verbreitet ist dann die Antwort, es solle die niedrigste Trennfrequenz genommen werden, die oberhalb der vom Hersteller des Lautsprechers angegebenen unteren Grenzfrequenz liegt. Dabei ist diese Antwort selten richtig.
Hinweis: Der folgende Artikel geht davon aus, dass ein AV-Receiver oder ein anderes Gerät mit aktiver Frequenzweiche verwendet wird (siehe auch Artikel Bassmanagement). Wenn der Subwoofer ohne ein solches Gerät betrieben werden soll, sind die meisten Ausführungen auf dieser Seite nicht anwendbar.
Subwoofer sind dazu da, die tiefsten Frequenzen des hörbaren Frequenzspektrums (20…20.000 Hz) wiederzugeben. Die meisten Satellitenlautsprecher (dazu zählen auch relativ große Stand-Lautsprecher) können die allertiefsten Frequenzen nicht oder zumindest nicht sehr laut und/oder nur stark verzerrt wiedergeben. Deswegen haben sich aktive Subwoofer etabliert. Diese haben sehr große Chassis mit großem Hub, und eingebaute Verstärker mit viel Leistung, welche benötigt wird, da besonders unter 40 Hz sehr hohe Schalldrücke gefordert werden (die menschliche Hörfähigkeit nimmt in diesem Bereich rapide ab, man braucht also sehr hohe Pegel).
Für eine optimale Wiedergabe muss also das Musiksignal aufgeteilt werden, so dass der Subwoofer nur die für ihn bestimmten tiefen Frequenzen erhält und wiedergibt, und die Satelliten alle anderen Frequenzen. Diesen Vorgang nennt man Frequenztrennung, und der Funktionsbaustein, der das übernimmt, ist eine Frequenzweiche.
Die Trennfrequenz ist die Frequenz, bei der ein Signal aufgeteilt wird. Alle Frequenzen oberhalb der Trennfrequenz wandern in den Hochtonzweig, alle niedrigeren Frequenzen in den Tieftonzweig.
Dabei erfolgt die Trennung jedoch nicht abrupt, sondern es gibt einen Übergangsbereich. Es gibt unterschiedliche Möglichkeiten, diesen Übergangsbereich zu gestalten. Zwei davon (Linkwitz-Riley und Butterworth) zeigt die folgende Darstellung:
In den meisten AVR sind jedoch leider asymmetrische Frequenzweichen implementiert: In der Regel ein Filter mit 12 dB / Oktave für die Satelliten und ein viel steilerer Filter mit 24 dB / Oktave für die Subwoofer. Hintergrund ist die frühere THX-Vorgabe, nach der alle Satelliten unter 80 Hz auf natürliche Weise bereits um 12 dB / Oktave abfallen sollten. Zusammen mit dem Hochpassfilter hätte das dann auch hier 24 fdB / Oktave ergeben. Wirklich sinnvoll ist das jedoch nur in THX-Anlagen, welche (zu Recht) kaum noch zu finden sind.
Frequenzweichen finden sich auch in (fast) allen Mehrwegelautsprechern. Sie teilen das Signal in die Frequenzen für den Hochtöner, den (Tief-)Mitteltöner und ggf. den Tieftöner auf. An welchen Frequenzen genau diese Trennung erfolgt, ist dabei durch die Konstruktion und ihre Bauteile fest vorgegeben - als Anwender hat man darauf keinen Einfluss und muss sich dort über die Trennfrequenzen auch keine Gedanken machen.
Anders beim Subwoofer: Hier übernimmt die Trennung der AVR oder eine anderweitig verbaute aktive Frequenzweiche. Diese funktionieren elektronisch (meist digital) und erlauben es dem Anwender, aus verschiedenen möglichen Trennfrequenzen auszuwählen.
Wie eingangs bereits erwähnt, gehen viele Anwender davon aus, dass man einfach nur die niedrigste Trennfrequenz wählen müsste, die höher ist als die untere Grenzfrequenz des Lautsprechers, die man aus den technischen Daten ablesen kann.
Das ist zunächst einmal naheliegend, denn wenn der Subwoofer nur für die Frequenzen da ist, die der Satellit nicht mehr schafft, erscheint das als logische Konsequenz.
Faktisch gibt es aber mehrere Gründe, warum das sehr oft falsch ist:
Zusammenfassend kann man daher sagen:
Es ist nicht sinnvoll, die Trennfrequenz aus Datenblättern abzuleiten; man muss sie in der jeweiligen Aufstellungssituation durch vergleichendes Hören oder Messen selbst ermitteln.