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leistung

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leistung [2019/09/18 11:28] dadof3leistung [2020/05/26 08:46] – [Besonderheiten Mehrkanalverstärker/AVR] dadof3
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 Hinzu kommt, dass die Angaben bei Verstärkern auch nicht wirklich geeignet/ausreichend sind, um sich ein Bild von der tatsächlichen Dynamik und Laststabilität zu machen, weil hierfür noch zahlreiche andere Faktoren wichtig sind (siehe weiter unten).  Hinzu kommt, dass die Angaben bei Verstärkern auch nicht wirklich geeignet/ausreichend sind, um sich ein Bild von der tatsächlichen Dynamik und Laststabilität zu machen, weil hierfür noch zahlreiche andere Faktoren wichtig sind (siehe weiter unten). 
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-<WRAP center round important 90%> 
-Für die meisten Heimanwender mit nicht allzu hohen Ansprüchen ist es daher das beste, die Wattangaben komplett zu ignorieren. </WRAP> 
  
 Fast alle Markenverstärker liefern an den meisten Lautsprechern ausreichend Leistung, um normale Pop- und Rockmusik auch in deutlich gehobener Zimmerlautstärke auf sehr hohem Niveau wiederzugeben. Nur bei Lautsprechern mit geringem [[wpde>Wirkungsgrad]] (Kennschalldruck weniger als 87 dB) muss man hier vorsichtig sein. Diese sind aber bei den handelsüblichen Lautsprechern im niedrigen bis mittleren Preissegment eher selten (aber zum Beispiel bei Nubert und Saxx zu finden). Fast alle Markenverstärker liefern an den meisten Lautsprechern ausreichend Leistung, um normale Pop- und Rockmusik auch in deutlich gehobener Zimmerlautstärke auf sehr hohem Niveau wiederzugeben. Nur bei Lautsprechern mit geringem [[wpde>Wirkungsgrad]] (Kennschalldruck weniger als 87 dB) muss man hier vorsichtig sein. Diese sind aber bei den handelsüblichen Lautsprechern im niedrigen bis mittleren Preissegment eher selten (aber zum Beispiel bei Nubert und Saxx zu finden).
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 Klingt alles recht ernüchternd - denn wie soll man nun den Verstärker auswählen? In der Praxis ist das nicht ganz so schlimm, weil zum einen die meiste heutige Musik gar nicht so dynamisch ist (siehe [[wpde>Loudness_war|Loudness War]]) und zum anderen die hörbaren Unterschiede auch nicht so dramatisch. Außerdem tun sich die üblichen Massenhersteller wie Yamaha, Onkyo, Pioneer etc. in ihrer jeweiligen Preisklasse nicht viel.  Klingt alles recht ernüchternd - denn wie soll man nun den Verstärker auswählen? In der Praxis ist das nicht ganz so schlimm, weil zum einen die meiste heutige Musik gar nicht so dynamisch ist (siehe [[wpde>Loudness_war|Loudness War]]) und zum anderen die hörbaren Unterschiede auch nicht so dramatisch. Außerdem tun sich die üblichen Massenhersteller wie Yamaha, Onkyo, Pioneer etc. in ihrer jeweiligen Preisklasse nicht viel. 
  
 +Als grobe Hilfe kann man sich an den folgenden Kriterien orientieren, wobei die Ausprägung links jeweils auf einen geringen Leistungsbedarf hinweist, rechts auf einen hohen:
 +
 +  * Gewünschte maximale Lautstärke am Hörplatz: Zimmerlautstärke => realistische Lautstärke => Discopegel
 +  * Hörabstand: unter 2 Meter => über 7 Meter
 +  * Raumgröße: unter 30 m³ => über 200 m³ (Achtung, //Kubik//meter!) 
 +  * Kennschalldruck der Lautsprecher: über 92 dB @ 1 W , 1 m => unter 86 dB @ 1 W, 1 m - 
 +  * [[Bassmanagement]]/[[Trennfrequenzen|Trennfrequenz]] bei Subwoofernutzung: 150 Hz => 60 Hz => Satelliten auf "Large"
 +  * Raumakustik: sehr halliger Raum => stark bedämpfter Raum
 +
 +Wenn man bei drei oder mehr dieser Kriterien eine weit rechts stehende Ausprägung vorfindet, ist die Möglichkeit gegeben, dass die übliche Leistung normaler AV-Receiver oder Stereoverstärker nicht ausreicht. 
 ==== Besonderheiten Mehrkanalverstärker/AVR ==== ==== Besonderheiten Mehrkanalverstärker/AVR ====
 Bei AV-Receivern wird - anders als bei Stereoverstärkern - meist die Leistung nur eines Kanals angegeben. Dies gilt auch dann, wenn dort „5 x 100 W“ oder ähnliches steht, denn dies bedeutet, dass zwar im Prinzip jeder der Kanäle theoretisch 100 W liefern kann - aber nur dann, wenn alle anderen Kanäle zur selben Zeit stumm bleiben (das ist nicht einmal praxisfern, denn sehr häufig ist tatsächlich nur oder fast nur der Centre-Lautsprecher aktiv).  Bei AV-Receivern wird - anders als bei Stereoverstärkern - meist die Leistung nur eines Kanals angegeben. Dies gilt auch dann, wenn dort „5 x 100 W“ oder ähnliches steht, denn dies bedeutet, dass zwar im Prinzip jeder der Kanäle theoretisch 100 W liefern kann - aber nur dann, wenn alle anderen Kanäle zur selben Zeit stumm bleiben (das ist nicht einmal praxisfern, denn sehr häufig ist tatsächlich nur oder fast nur der Centre-Lautsprecher aktiv). 
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 <WRAP center round important>**Überraschung:** Die benötigte Gesamtleistung (und erst recht die Leistung pro Kanal) ist umso //geringer// (nicht höher!), je mehr Lautsprecher aktiv sind!</WRAP> <WRAP center round important>**Überraschung:** Die benötigte Gesamtleistung (und erst recht die Leistung pro Kanal) ist umso //geringer// (nicht höher!), je mehr Lautsprecher aktiv sind!</WRAP>
  
-Der Grund ist, dass beim gleichzeitigen Betrieb mehrerer Lautsprecher der Pegel deutlich ansteigt. Mit jeder Verdoppelung der Lautsprecherzahl steigt der Pegel bei einem unkorrelierten Signal (pro Kanal erzeugtes zufälliges rosa Rauschen) um 3 dB, bei einem korrelierten Signal (alle Lautsprecher geben exakt daselbe Singal wieder) sogar um 6 dB. (In der Praxis wird man fast immer nur ein teilweise korreliertes Signal haben.)+Der Grund ist, dass beim gleichzeitigen Betrieb mehrerer Lautsprecher der Pegel deutlich ansteigt. Mit jeder Verdoppelung der Lautsprecherzahl steigt der Pegel bei einem unkorrelierten Signal (pro Kanal erzeugtes zufälliges rosa Rauschen) um 3 dB, bei einem korrelierten Signal (alle Lautsprecher geben exakt dasselbe Singal wieder) sogar um 6 dB. (In der Praxis wird man fast immer nur ein teilweise korreliertes Signal haben.)
  
 Das bedeutet wiederum: Wenn der Toningenieur tatsächlich einmal den Soundtrack so abmischt, dass auf allen Lautsprechern dasselbe zu hören ist, steigt der Pegel erheblich an. Das wiederum würde bei Vollaussteuerung zu einem im Vergleich zu den Tönen aus nur einem oder zwei Lautsprechern viel zu hohen Gesamtpegel führen. Daher wird er den Pegel pro Kanal entsprechend absenken. Dies führt dazu, dass der Leistungsbedarf pro Kanal erheblich sinkt.  Das bedeutet wiederum: Wenn der Toningenieur tatsächlich einmal den Soundtrack so abmischt, dass auf allen Lautsprechern dasselbe zu hören ist, steigt der Pegel erheblich an. Das wiederum würde bei Vollaussteuerung zu einem im Vergleich zu den Tönen aus nur einem oder zwei Lautsprechern viel zu hohen Gesamtpegel führen. Daher wird er den Pegel pro Kanal entsprechend absenken. Dies führt dazu, dass der Leistungsbedarf pro Kanal erheblich sinkt. 
leistung.txt · Zuletzt geändert: 2022/02/06 16:07 von 127.0.0.1