Benutzer-Werkzeuge

Webseiten-Werkzeuge


leistung

Unterschiede

Hier werden die Unterschiede zwischen zwei Versionen angezeigt.

Link zu dieser Vergleichsansicht

Beide Seiten der vorigen RevisionVorhergehende Überarbeitung
Nächste Überarbeitung
Vorhergehende Überarbeitung
Nächste ÜberarbeitungBeide Seiten der Revision
leistung [2019/02/27 13:14] – [Verstärker] dadof3leistung [2019/04/23 16:29] – [Besonderheiten Mehrkanalverstärker/AVR] dadof3
Zeile 52: Zeile 52:
 Bei AV-Receivern wird - anders als bei Stereoverstärkern - meist die Leistung nur eines Kanals angegeben. Dies gilt auch dann, wenn dort „5 x 100 W“ oder ähnliches steht, denn dies bedeutet, dass zwar im Prinzip jeder der Kanäle theoretisch 100 W liefern kann - aber nur dann, wenn alle anderen Kanäle zur selben Zeit stumm bleiben.  Bei AV-Receivern wird - anders als bei Stereoverstärkern - meist die Leistung nur eines Kanals angegeben. Dies gilt auch dann, wenn dort „5 x 100 W“ oder ähnliches steht, denn dies bedeutet, dass zwar im Prinzip jeder der Kanäle theoretisch 100 W liefern kann - aber nur dann, wenn alle anderen Kanäle zur selben Zeit stumm bleiben. 
  
-Leider geben wenige Hersteller die weit weniger beeindruckend aussehende Maximalleistung im Stereobetrieb an, und noch seltener gar die maximale Leistung bei gleichzeitigem Betrieb aller Kaanäle. Diese ist nämlich deutlich geringer, da sich alle Kanäle dieselbe Stromversorgung teilen. So wurde schon bei AVR, die mit einem Kanal über 100 W lieferten, bei Vollbetrieb eine Leistung von nur noch 6 W pro Kanal gemessen. +Leider geben wenige Hersteller die weit weniger beeindruckend aussehende Maximalleistung im Stereobetrieb an, und noch seltener gar die maximale Leistung bei gleichzeitigem Betrieb aller Kanäle. Diese ist nämlich deutlich geringer, da sich alle Kanäle dieselbe Stromversorgung teilen. So wurde schon bei AVR, die mit einem Kanal über 100 W lieferten, bei Vollbetrieb eine Leistung von nur noch 6 W pro Kanal gemessen. 
  
 Das wirkt auf einen Laien zunächst dramatisch - ist aber weitaus weniger schlimm, als es klingt.  Das wirkt auf einen Laien zunächst dramatisch - ist aber weitaus weniger schlimm, als es klingt. 
Zeile 78: Zeile 78:
    * Die erste These lautet, dass der Verstärker **deutlich weniger** Leistung haben müsse als die Belastbarkeit der Boxen. Dadurch können man gar nicht so laut drehen, dass die Lautsprecher davon kaputt gingen, weil der Verstärker dafür gar nicht genug Leistung habe. Dem wird entgegen gehalten, dass die Verstärker bei unzureichender Leistung anfangen zu verzerren ("clippen"), was wiederum eine hohe Belastung für die Lautsprecher darstellen kann, so dass diese auch unter ihrer normalen Sinusbelastbarkeit kaputt gehen können.    * Die erste These lautet, dass der Verstärker **deutlich weniger** Leistung haben müsse als die Belastbarkeit der Boxen. Dadurch können man gar nicht so laut drehen, dass die Lautsprecher davon kaputt gingen, weil der Verstärker dafür gar nicht genug Leistung habe. Dem wird entgegen gehalten, dass die Verstärker bei unzureichender Leistung anfangen zu verzerren ("clippen"), was wiederum eine hohe Belastung für die Lautsprecher darstellen kann, so dass diese auch unter ihrer normalen Sinusbelastbarkeit kaputt gehen können.
  
-   * Die zweite, genau gegenteilige These hingegen besagt, dass der Verstärker immer **deutlich mehr** Leistung haben müsse als die Belastbarkeitsangabe  der Lautsprecher. Er könne dann nicht ins Clippen kommen und die Chassis seien weniger gefährdet. Bei näherer Betrachtung hat diese These jedoch ebenso ihre Schwächen. Zum einen kann man mit einem solchen Verstärker leichter die Belastbarkeit der Lautsprecher überschreiten, ohne dass man Verzerrungen hört - man merkt also unter Umständen gar nicht, wann es zu laut wird für die Lautsprecher - bzw. erst dann, wenn es zu spät ist. Bei einem zu schwachen Verstärker erhält man vorher solche Warnsignale! Zum anderen ist es inpraktikabel, pauschal so hohe Verstärkerleistungen zu fordern, weil man dafür bei den meisten Lautsprechern relativ teure und leistungsfähige Verstärker bräuchte. Etwa die Hälfte der üblichen angebotenen Lautsprecher hat eine Nennbelastbarkeit von mehr als 150 W. Verstärker hingegen, die eine deutlich höhere Leistung liefern können (also ab 200 W aufwärts), sind eher die Ausnahme und im Hifi-Bereich relativ teuer.+   * Die zweite, genau gegenteilige These hingegen besagt, dass der Verstärker immer **deutlich mehr** Leistung haben müsse als die Belastbarkeitsangabe  der Lautsprecher. Er könne dann nicht ins Clippen kommen und die Chassis seien weniger gefährdet. Bei näherer Betrachtung hat diese These jedoch ebenso ihre Schwächen. Zum einen kann man mit einem solchen Verstärker leichter die Belastbarkeit der Lautsprecher überschreiten, ohne dass man Verzerrungen hört - man merkt also unter Umständen gar nicht, wann es zu laut wird für die Lautsprecher - bzw. erst dann, wenn es zu spät ist. Bei einem zu schwachen Verstärker erhält man vorher solche Warnsignale! Zum anderen ist es inpraktikabel, pauschal so hohe Verstärkerleistungen zu fordern, weil man dafür bei den meisten Lautsprechern relativ teure und leistungsfähige Verstärker bräuchte. Etwa die Hälfte der üblichen angebotenen Lautsprecher hat eine Nennbelastbarkeit von mehr als 150 W. Verstärker, die eine deutlich höhere Leistung liefern können (also ab 200 W aufwärts), sind eher die Ausnahme und im Hifi-Bereich relativ teuer. Es wäre unsinnig, so viel Geld auszugeben, wenn diese Leistung später nie benötigt wird.
  
 Letztlich bleibt es dabei: Schutz vor Lautsprecherdefekten erreicht man nicht über die Wahl einer bestimmten Verstärkerleistung, sondern man muss beim sehr lauten Hören stets auf hörbare Verzerrungen achten, und wenn diese wahrnehmbar sind, sofort leiser drehen. Und hundertprozentigen Schutz vor Schäden durch Überlastung gibt es nicht - außer einfach nicht so laut zu hören.  Letztlich bleibt es dabei: Schutz vor Lautsprecherdefekten erreicht man nicht über die Wahl einer bestimmten Verstärkerleistung, sondern man muss beim sehr lauten Hören stets auf hörbare Verzerrungen achten, und wenn diese wahrnehmbar sind, sofort leiser drehen. Und hundertprozentigen Schutz vor Schäden durch Überlastung gibt es nicht - außer einfach nicht so laut zu hören. 
leistung.txt · Zuletzt geändert: 2022/02/06 16:07 von 127.0.0.1