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leistung

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leistung [2017/10/10 13:24] – [Welche Leistung brauche ich?] dadof3leistung [2017/10/10 13:29] – [„Meine Lautsprecher haben 150 W, muss mein Verstärker auch 150 W haben?“] dadof3
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 Demnach würden bereits zehn Watt reichen, um richtig laut Musik zu hören.  Demnach würden bereits zehn Watt reichen, um richtig laut Musik zu hören. 
  
-Das stimmt auch - aber dennoch sind 10 Watt nicht unbedingt ausreichend für hochwertigen Musikgenuss. Es handelt sich nämlich nur um Durchschnittswerte. Bei sehr dynamischer Musik, also Musik mit sehr schnellen und plötzlichen Unterschieden zwischen laut und leise, kann kurzfristig auch eine erheblich höhere Leistung erforderlich sein. Wenn die fehlt, klingt solche Musik etwas matter. Ob der Verstärker diese Leistung liefern kann, kann man aus den üblichen Leistungsangaben kaum erkennen. +Das stimmt auch - aber dennoch sind 10 Watt nicht unbedingt ausreichend für hochwertigen Musikgenuss. Es handelt sich nämlich nur um Durchschnittswerte. Bei sehr dynamischer Musik, also Musik mit sehr schnellen und plötzlichen Unterschieden zwischen laut und leise, kann kurzfristig auch eine erheblich höhere Leistung erforderlich sein. Wenn die fehlt, kommt es zum Clipping, was sich wiederum in hörbaren Verzerrungen äußert. Ob der Verstärker diese Leistung liefern kann, kann man aus den üblichen Leistungsangaben kaum erkennen. 
  
 Zum einen muss hier die Stromversorgung ausreichend sein, das heißt das Netzteil muss in der Lage sein, den nötigen Strom schnell genug zu liefern. Hierzu machen die Hersteller fast nie direkte Angaben; oftmals wird aber der maximale Stromverbrauch angegeben, der ein gutes Indiz darstellt. Auch das Gewicht des Verstärkers kann ein Indiz sein, denn die Stromversorgung macht einen Großteil davon aus. Allerdings ermöglichen stromsparende Class-D-Endstufen und Schaltnetzteile bei demselben Gewicht höhere Leistungen als Class-A/B-Endstufen und Ringkerntransformatoren, so dass dies nur begrenzt vergleichbar ist.  Zum einen muss hier die Stromversorgung ausreichend sein, das heißt das Netzteil muss in der Lage sein, den nötigen Strom schnell genug zu liefern. Hierzu machen die Hersteller fast nie direkte Angaben; oftmals wird aber der maximale Stromverbrauch angegeben, der ein gutes Indiz darstellt. Auch das Gewicht des Verstärkers kann ein Indiz sein, denn die Stromversorgung macht einen Großteil davon aus. Allerdings ermöglichen stromsparende Class-D-Endstufen und Schaltnetzteile bei demselben Gewicht höhere Leistungen als Class-A/B-Endstufen und Ringkerntransformatoren, so dass dies nur begrenzt vergleichbar ist. 
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 Häufig werden zwei gegensätzliche Thesen vertreten, dass man in Abhängigkeit von der Belastbarkeit der Lautsprecher eine bestimmte minimale oder maximale Verstärkerleistung haben sollte, um Schäden an den Lautsprechern zu vermeiden. Häufig werden zwei gegensätzliche Thesen vertreten, dass man in Abhängigkeit von der Belastbarkeit der Lautsprecher eine bestimmte minimale oder maximale Verstärkerleistung haben sollte, um Schäden an den Lautsprechern zu vermeiden.
  
-   * Die erste These lautet, dass der Verstärker **deutlich weniger** Leistung haben müsse als die Belastbarkeit der Boxen. Dadurch können man gar nicht so laut drehen, dass die Lautsprecher davon kaputt gingen, weil der Verstärker dafür gar nicht genug Leistung habe. Dem wird entgegen gehalten, dass die Verstärker bei unzureichender Leistung anfangen zu verzerren ("clippen"), was wiederum eine hohe Belastung für die lautsprecher darstellen kann, so dass diese auch unter ihrer normalen Sinusbelastbarkeit kaputt gehen können.+   * Die erste These lautet, dass der Verstärker **deutlich weniger** Leistung haben müsse als die Belastbarkeit der Boxen. Dadurch können man gar nicht so laut drehen, dass die Lautsprecher davon kaputt gingen, weil der Verstärker dafür gar nicht genug Leistung habe. Dem wird entgegen gehalten, dass die Verstärker bei unzureichender Leistung anfangen zu verzerren ("clippen"), was wiederum eine hohe Belastung für die Lautsprecher darstellen kann, so dass diese auch unter ihrer normalen Sinusbelastbarkeit kaputt gehen können.
  
    * Die zweite, genau gegenteilige These hingegen besagt, dass der Verstärker immer **deutlich mehr** Leistung haben müsse als die Belastbarkeitsangabe  der Lautsprecher. Er könne dann nicht ins Clippen kommen und die Chassis seien weniger gefährdet. Bei näherer Betrachtung hat diese These jedoch ebenso ihre Schwächen. Zum einen kann man mit einem solchen Verstärker leichter die Belastbarkeit der Lautsprecher überschreiten, ohne dass man Verzerrungen hört - man merkt also unter Umständen gar nicht, wann es zu laut wird für die Lautsprecher - bzw. erst dann, wenn es zu spät ist. Bei einem zu schwachen Verstärker erhält man vorher solche Warnsignale! Zum anderen ist es inpraktikabel, pauschal so hohe Verstärkerleistungen zu fordern, weil man dafür bei den meisten Lautsprechern relativ teure und leistungsfähige Verstärker bräuchte. Etwa die Hälfte der üblichen angebotenen Lautsprecher hat eine Nennbelastbarkeit von mehr als 150 W. Verstärker hingegen, die eine deutlich höhere Leistung liefern können (also ab 200 W aufwärts), sind eher die Ausnahme und im Hifi-Bereich relativ teuer.    * Die zweite, genau gegenteilige These hingegen besagt, dass der Verstärker immer **deutlich mehr** Leistung haben müsse als die Belastbarkeitsangabe  der Lautsprecher. Er könne dann nicht ins Clippen kommen und die Chassis seien weniger gefährdet. Bei näherer Betrachtung hat diese These jedoch ebenso ihre Schwächen. Zum einen kann man mit einem solchen Verstärker leichter die Belastbarkeit der Lautsprecher überschreiten, ohne dass man Verzerrungen hört - man merkt also unter Umständen gar nicht, wann es zu laut wird für die Lautsprecher - bzw. erst dann, wenn es zu spät ist. Bei einem zu schwachen Verstärker erhält man vorher solche Warnsignale! Zum anderen ist es inpraktikabel, pauschal so hohe Verstärkerleistungen zu fordern, weil man dafür bei den meisten Lautsprechern relativ teure und leistungsfähige Verstärker bräuchte. Etwa die Hälfte der üblichen angebotenen Lautsprecher hat eine Nennbelastbarkeit von mehr als 150 W. Verstärker hingegen, die eine deutlich höhere Leistung liefern können (also ab 200 W aufwärts), sind eher die Ausnahme und im Hifi-Bereich relativ teuer.
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